Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus jeder Stadt zu ihm eilten, sprach Jesus durch ein Gleichnis:

Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen.

Und indem er säte, fiel einiges an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf.

Und anderes fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.

Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s.

Und anderes fiel auf das gute Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht.

Da er das sagte, rief er:

Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Lukas 8,4-8

Liebe Mitmenschen,

im Gegensatz zu uns heute, wird in diesem Gleichnis die Hauptperson lediglich erwähnt. Wie sie aussieht, ob sie arm oder reich, verheiratet oder ledig ist, das spielt überhaupt keine Rolle. Hier tut einer seine Arbeit, ohne Pomp und Theater, einfach so.

Auf den Inhalt kommt es an, nicht auf die Verpackung.

Was den Sämann betrifft, geht es also bescheiden zu.

Der Samen allerdings wird großzügig verteilt.

Niemand muss sich also Sorgen machen, beim Wort Gottes zu kurz zu kommen.

Denn um das Wort Gottes geht es in diesem Gleichnis.

Das bringt Gott großzügig unter die Leute.

Dazu muss auch niemand etwas tun, das ist ganz einfach da.

Nun aber kommt es auf mich an, wie ich mit dieser Gabe umgehe.

Von daher ist es nicht egal, was ich tue oder lasse, nachdem das Wort Gottes mich erreicht hat. Denn dieses Wort erwartet eine Antwort.

Dabei geht es nicht um Selbst- oder Werkgerechtigkeit, wie manche unterstellen.

Es geht ganz konkret um das, was das Wort in mir bewirkt.

Ob es mich anleitet, Frucht zu bringen, so dass auch andere davon profitieren.

Ob es hilft, dass es zwischen Menschen gerecht zugeht.

Ob es als Frucht ein friedliches Miteinander ermöglicht.

Ob auch die Vögel unterm Himmel als Teil der ganzen Schöpfung etwas davon haben, das alles liegt auch an mir.

Dabei kommt es nicht auf Perfektionismus an.

Ansonsten hätte der Sämann ja genau darauf geachtet, dass der Samen nur auf guten Boden fällt.

Das können wir uns zum Vorbild nehmen. Manchmal treffen wir genau das Richtige, dann geht etwas daneben oder kommt unter die Räder.

Das von Jesus erzählte Gleichnis will uns Mut machen, immer wieder neu mit dem Wort Gottes zu leben und es weiterzugeben.

Amen

Ewiger und allmächtiger Gott.

Wir danken dir,

dass deine Stimme in dieser Welt zu hören ist.

Du machst uns Mut, wenn wir Angst haben.

Du schenkst uns Zuversicht, wenn wir zu verzagen drohen.

Du machst uns tapfer und stark, dass wir widerstehen können.

Du schenkst uns Leben.

Wir bitten dich für alle,

die dein Wort brauchen –

für die Einsamen und Verzweifelten,

für die Kranken und Sterbenden,

für die, die keinen Ausweg mehr sehen, dass sie neu Vertrauen finden

und Hoffnung in dir.

Wir bitten dich für alle,

die die öffentliche Meinung beeinflussen:

für die Frauen und Männer

in Wissenschaft und Politik,

in Presse und Fernsehen,

in Schulen und Gerichten,

dass sie der Wahrheit dienen und nicht der Lüge,

dass sie das Leben fördern und nicht den Tod.

Hilf deiner Kirche in aller Welt,

dass sie am Wort der Wahrheit festhält

und für Gerechtigkeit und Frieden eintritt.

Mache uns standhaft,

dass wir uns nicht einschüchtern oder verführen lassen.

Verbinde uns mit dir und untereinander. Amen