Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. 

Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit:

Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. 

Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. 

Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.                                      2. Petrus 1,16-19

 

Liebe Mitmenschen,

machmal steht uns Gott ganz klar vor Augen. Da habe ich den Eindruck, er ist ganz nahe, ist bei mir, begleitet mich. Das sind die Lebenserfahrungen, die mir zeigen, dass ich mit meinem Glauben keinen ausgeklügelten Fabeln aufgesessen bin, sondern den lebendigen Gott wahrnehme und bezeuge.

 

Manchmal habe ich Gott sozusagen buchstäblich vor Augen. Wenn ich in der Bibel lese und über das Gelesene nachdenke. Die Buchstaben bilden Worte und diese setzen sich dann zu einem Reden über Gott zusammen, dem ich zustimmen kann. Dann ist es so, als wäre ich direkt in den Text hineingezogen und lebendig, neudeutsch live, dabei.

 

Wenn Jüdinnen und Juden jährlich das Fest zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, das Passah- eigentlich Pessachfest feiern, dann sollen sie das so tun, als seien sie damals mit ausgezogen, als seien sie live dabei gewesen. Von einem Rabbiner wird erzählt, dass er das so lebendig schildern konnte, dass einige sogar die Füße vom Boden hoben, als er davon sprach, dass das Wasser vom roten Meer zurückkam.

 

So sollen und können auch wir uns vorstellen, als seien wir live dabei gewesen auf dem Berg, als Jesus verklärt wurde, dürfen uns nochmal festmachen lassen im Glauben daran, dass Gott ihn als Gesalbten, als Retter, als Messias geschickt hat.

 

Im letzten Vers lesen wir, dass wir das prophetische Wort haben. Im griechischen Text steht hier das echomen. Das kann mit haben übersetzt werden, aber auch mit halten. So finden wir hier also einen Zuspruch und einen Anspruch in einem Wort. Wir haben das prophetische Wort in der Bibel, nun gilt es das auch zu halten. Das wird uns, so macht der Predigttext Mut, gut durch die Zeit bringen, an deren Ende der Morgenstern, den Gott uns immer wieder neu schenkt, in unseren Herzen endgültig aufgeht. Amen

 

 

Schöpfer des Alls,

du hast uns berufen von der Finsternis zum Licht durch Jesus, deinen geliebten Sohn.

Du hast unsere Herzen aufgetan, dass wir dich erkennen:

Du hilfst den Gefährdeten, du rettest die Verzweifelten, du schaffst und hütest alles Leben.

Wir bitten dich:

Hilf auch uns und nimm dich unser an.

Die Bedrängten unter uns errette, der Bedrückten erbarme dich,

die Gefallenen richte auf, die Kranken tröste,

die Irrenden bringe zurecht. Speise, die Hunger haben,

hilf den Schwachen, mache denen Mut, die Angst haben.

Lass alle Völker erkennen, dass du allein Gott bist,

Jesus Christus, dein Sohn, der Abglanz deiner Herrlichkeit 

und wir dein Volk, Kinder deines Lichts.

Gib Einigkeit und Frieden uns und allen, die auf Erden wohnen.

Du allein hast die Macht, dies und noch viel mehr Gutes zu tun.

Dich preisen wir durch Jesus Christus,

durch den du dich herrlich und groß erweist, jetzt und in Ewigkeit.

Amen.