Johannes 2,1-11 

Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da.

Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen.

Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: 

Sie haben keinen Wein mehr.

Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.

Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße.

Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! 

Und sie füllten sie bis obenan.

Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! 

Und sie brachten's ihm.

Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten's, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: 

Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken sind, den 

geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.

Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat. Es geschah zu Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.

 

Liebe Mitmenschen,

Johannes nennt das, was wir da gerade gelesen haben ein Zeichen. Ein Zeichen zeigt auf etwas Anderes und ist nicht die Sache selbst. Es ist aber weder nur Wegweiser noch weg-Weiser, sondern enthält etwas von der Sache, auf die es weist.

Wenn es sich dabei um ein Wunder handelt, wird deutlich: Die Wirklichkeit, die um uns, die um mich herrscht, wird von Gott durchbrochen.

Der dritte Tag weist auf den Weg Gottes von Abraham über Josef, das Volk Israel am Berg Sinai, den Propheten Hosea und Jona bis hin zu dem von den Toten auferweckten Jesus.

Er ist bei Menschen jüdischen Glaubens bis heute ein beliebter Hochzeitstag. In der Bibel trägt nur der Schabbat einen Namen. Alle anderen werden einfach durchgezählt. Im Schöpfungsbericht ist der dritte Tag der einzige, an dem zweimal erzählt wird, dass es gut war. Das legt sich dann nahe für ein Paar.

Aus dem Traum einer Hochzeit wird beinahe ein Trauma. Der Wein ist alle.

Den entscheidenden Hinweis für die Bediensteten damals und für die Leserinnen und Leser bis heute, gibt die Mutter Jesu:

„Was er euch sagt, das tut.“

Glauben heißt, auf das hören, was Jesus sagt und das dann zu tun.

Denn darin wird etwas von dem sichtbar, über den wir in der Bibel lesen, dass er Himmel und Erde geschaffen hat, Gott.

Manche Christenmenschen schütteln den Kopf über die große Menge Wein, die hier entsteht, zwischen 480 und 720 Litern.

Warum so kleinlich?!

Wo Gott die Wirklichkeit von Menschen durchbricht, entsteht große Freude. 

Schauen da einige so scheel, weil Gott so großzügig ist?

Was kann uns Besseres passieren, als ein großzügiger Gott, der unseren Weg begleitet!  Amen

Christus, der du Wasser verwandelst in Wein,

wir bitten dich für die Freudlosen,

die es sich und andern schwermachen: 

Verwandle sie und löse sie.

Lass sie wieder lernen zu lachen.

Christus, der du Wasser verwandelst in Wein,

wir bitten dich für die,

die nur nach Müssen und Sollen fragen,

nach dem, was andere von ihnen,

und was sie selbst von sich erwarten:

Schenke ihnen ein weites Herz.

Lass sie Freiheit schmecken.

Christus, der du Wasser verwandelst in Wein,

wir bitten dich für die, die zu nüchtern sind,

deren Herz erkaltet ist:

Hilf ihnen, ihren Gefühlen Raum zu geben.

Hilf ihnen zur Fülle des Lebens.

Christus, der du Wasser verwandelst in Wein,

wir bitten dich für die, die im täglichen Einerlei müde werden:

Stärke sie und öffne ihre Augen für die kleinen Wunder des Alltags.

Hilf, dass sie das Genießen und Feiern neu lernen.

Christus, der du Wasser verwandelst in Wein,

wir bitten dich für die Kirche, die oft alt und freudlos erscheint:

Befreie sie aus ihrer Erstarrung

gib deinen Geist, dass sie mit frischem Mut

voll Freude deine Botschaft verkündet.

Hilf, dass wir alle

von Herzen Gott loben

und ihm dienen.

Christus, du verwandelst Wasser in Wein,

wir vertrauen auf deine Kraft

und preisen deine Wunder.

Amen.